Arbeitsmigration

Arbeitsmigration

Rund 1000 junge Menschen verlassen jährlich Südtirol

Arbeitsmigration ist immer noch ein großes Thema


Abwanderung um woanders zu arbeiten, ist immer noch ein Trend. Dies gilt sowohl für junge Akademiker:innen als auch für Fachkräfte. Daten zum Berufseinstieg und die Erwartungen der Jugendlichen wurden kürzlich von Landesrat Philipp Achammer und Arbeitsmarktservice-Chef Stefan Luther vorgestellt.

Südtirol hat mit fast 40 Prozent die höchste Jugendbeschäftigungsquote Italiens und steht im europäischen Vergleich relativ gut dar. Damit das auch weiterhin so bleibt, muss sich das Land Südtirol um seine künftigen Arbeitskräfte kümmern. Jugendliche müssen gezielt angesprochen werden. Das bedeutet auch, dass auf die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen eingegangen werden muss.


Arbeitsklima, Berufswunscherfüllung, freies Wochenende wichtig

 

Der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther, präsentierte im Anschluss eine Fülle aktueller Daten zu diesen Themen. Rund 16 Prozent der Südtiroler Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren haben sich bereits für einen Beruf entschieden, rund ein Drittel hat sich noch keine Gedanken gemacht; rund die Hälfte hat sich zwar mit dem Thema beschäftigt, aber noch ohne klares Ergebnis. Für die Hälfte der Jugendlichen sind ein gutes Arbeitsklima, die Möglichkeit, den Wunschberuf auszuüben und ein freies Wochenende zur eigenen Verfügung so wichtig, dass sie dafür auch weniger Entlohnung in Kauf nehmen.


Vereinbarkeit und Erreichbarkeit als Schlüsselfaktoren 

 

„Die Präferenzen der Jugendlichen unterscheiden sich je nach gewählter Schule, Alter und Branche, in der sie bereits Erfahrungen sammeln konnten“, erklärte Luther. Dennoch gäbe es einige Aspekte, die allen Jugendlichen wichtig seien: „Insgesamt wünschen sie sich genügend Zeit für ihre Kinder, wenn es so weit ist. Wichtig ist jungen Menschen die Erreichbarkeit des Betriebes mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad, weniger die Nähe zum Wohnort. Unternehmen, die aus Sicht der Jugendlichen attraktiv sein möchten, sollen auf ökologische und soziale Aspekte sowie auf Wahlfreiheit bei der Urlaubsgestaltung achten“, sagte der Arbeitsmarktservice-Chef.


Maßnahmen gegen Abwanderung

 

Für Arbeitslandesrat Philipp Achammer machen die umfangreichen Daten eines deutlich: die Notwendigkeit von noch mehr Transparenz auf dem Arbeitsmarkt. Gerade angesichts der starken Veränderungen sei es unerlässlich, dass die Jugendlichen, aber auch die Schul- und Ausbildungswelt über die tatsächlichen Entwicklungen am Arbeitsmarkt Bescheid wüssten. Der Landesrat sprach offen eine von mehreren Herausforderungen an, und zwar: „Es sind rund 1000 jüngere Menschen unter 30, die Südtirol jährlich verlassen. Dieser Trend hat sich verstärkt, und die Abwanderung betrifft sowohl Akademikerinnen und Akademiker als auch andere Fachkräfte. Das bestärkt uns darin, weitere Maßnahmen zu setzen, damit Südtirol ein attraktiver Arbeitsort bleibt und wo nötig, noch wird“, schloss der Landesrat.



Unter folgenden Links finden Sie die aktuellen Daten und Analysen:


Jugend und Berufseinstieg (Daten und Analysen)


Aktuelle Umfrage zu Präferenzen und Erwartungen der Jugendlichen im Hinblick auf Arbeit


Aktueller Arbeitsmarktbericht